Ausgestöpselt: TikTok bald ohne Taylor Swift und Lady Gaga

„Unplugged“ im Sinne von „ausgestöpselt“ könnte man sagen: Denn nachdem man sich nicht auf eine gerechtere Vergütung einigen konnte, hat Universal Music, der weltgrößte Plattenverlag, nun angekündigt, mit TikTok Ende Januar 2024 zu brechen. Fans von Lady Gaga etwa müssen sich einen anderen Kanal suchen, um ihre Videos zu sehen.

Wenn ein Musikkonzern mit einem Star oder einem Großabnehmer bricht, dann hat das Gewicht, bei dem größten Label noch viel mehr. Wie Universal Music in einem Brief mitteilte, konnte man sich mit TikTok nicht auf eine Verlängerung der zum 31. Januar 2024 auslaufenden Lizenzvereinbarung einigen, weil das chinesische Videoportal den Musiker:innen und Songwriter:innen nur einen „Bruchteil“ der üblichen Vergütung beziehungsweise Gagen bezahle.

Außerdem lasse TikTok, wie von Tag24 berichtet im großen Stil KI-generierte Musik auf die eigene Plattform, womit der Dienst faktisch vorantreibe, dass menschliche Künstler:innen durch künstliche Intelligenz ersetzt werden.

Überdies tue TikTok auch zu wenig, um Raubkopien beziehungsweise Produktpiraterie und gefälschten Inhalten wie etwa pornographische Darstellungen der Künstler:innen entgegenzuwirken. Gerade erst vor einer Woche ist Taylor Swift (34) Opfer solcher „Schmuddelbild“-Attacken geworden. Das könnte auch an dem immer schmutziger ausgefochteten Vorwahlkampf in den USA geschuldet sein. Denn die Pop-Ikone hat sich klar gegen Donald Trump gestellt, woraufhin der ihr den „Heiligen Krieg“ erklärt hat. Gerade bei jungen Leuten könnte sie ihm mit ihrer Stimme gefährlich werden, wie Ende Januar 2024 quer durch die deutsche Presselandschaft berichtet.

Für TikTok wäre der Wegfall von ihr vielleicht noch zu verkraften, aber an dem jetzt auslaufenden Vertrag mit Universal Music hängen auch viele andere mit Größe wie eben Lady Gaga (37), Sting (72), Billie Eilish (22), Drake (37) und Harry Styles (29). Der Musikverlag räumte ein, dass das Vertragsende auch Auswirkungen auf die „eigenen Schäfchen“ habe, aber er sieht sich auch in der Verantwortung, für sie faire Konditionen zu erkämpfen.

TikTok selbst habe sogar Einschüchterungsversuche unternommen und „selektiv“ weniger bekannte Musiker:innen von Universal entfernt, um das Label zu einem günstigeren Deal zu drängen. Aber darauf wollte sich Universal Music offenbar nicht einlassen.

TikTok selbst wollte sich anfangs nicht dazu äußern, betont aber immer wieder, längst kein chinesisches Unternehmen mehr zu sein, denn der Mutterkonzern ByteDance (字节跳动, Zìjié Tiàodòng) sei heute zu 60 Prozent im Besitz ausländischer Investoren. Allerdings haben die chinesischen Gründer sich mit 20 Prozent die meisten Stimmrechte gesichert. TikTok ist mit über eine Milliarde User, die größte Online-Plattform außerhalb der USA und hat den Firmensitz, genauer das Legal Headoffice, auf die Cayman-Inseln verlegt, als TikTok so wie in Indien ein Verbot drohte, so auch in den USA.

 

Quelle Titelbild: pexels / Kaboompics .com

 

 

 

 



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