13 Jan Darum sind Songs auch heute nur 3-5 Minuten lang
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IBB Redaktion
Egal ob Eminem, AC/DC, Pink, die Beatles oder The Weekend. Kaum ein Song ist länger als 5 Minuten. Meistens überschreiten sie auch nur knapp die 3-Minuten-Marke. Aber warum eigentlich? Diese Frage wollen wir euch jetzt beantworten.
Jeder von uns kennt folgende Situation: man hört einen Song und sobald dieser den Refrain erreicht, will man, dass er einfach ewig weiterläuft. Er wird zum neuen Lieblingssong und hört ihn nur noch in Dauerschleife. Jedes Mal, wenn er zu Ende ist man irgendwie ein bisschen traurig. Aber warum ist das eigentlich so? Warum sind unsere Favorites (und auch alle anderen) Songs eigentlich immer so kurz?
Grundsätzlich gibt es dafür geschichtliche, kommerzielle, und psychische Gründe. Zudem findet sich auch ein Trend in Argumenten wieder. Aber lest selbst!
Grund 1: Früher war alles besser – oder?
Für die erste sinnvolle Begründung müssen wir circa 70 Jahre zurück – in die 50er Jahre. Dort starteten die damals ersten massenproduzierten Vinylplatten in den kommerziellen Verkauf. Aufgrund ihrer Beschaffenheit waren die kleinen Platten mit 10 Zoll dazu im Stande, Musik bis 4 Minuten abzuspielen. Die größeren Platten konnten mit 12 Zoll circa 5 Minuten Ton wiedergeben. Wenn also ein Künstler neue Songs veröffentlichen wollte, musste er sich an diesen Rahmen halten.
Mit der Zeit wurden dann Schallplatten entwickelt, die die 5-Minuten-Grenze überstiegen. Dennoch blieb die Länge der Songs bei den vorherigen 3-5 Minuten. Lediglich vereinzelte Künstler wie Jimi Hendrix oder auch Bob Dylan produzierten längere Songs.
Grund 2: Kommerz als Trigger
Ein Grund, der in dieser Branche immer wirkt: Kommerz.
Dieser hat sich vor allem in zwei Bereichen bezahlt gemacht. Zum Einen bei Jukeboxen, zum Anderen beim Radio.
Jukeboxen funktionieren prinzipiell immer gleich: Du wirfst eine bestimmte Summe Geld hinein und kannst danach einen Song deiner Wahl spielen. Aus Fairnessgründen sollten hierbei nur Songs zur Verfügung stehen, die ungefähr die gleiche Länge haben. Dadurch, dass zu der Zeit die meisten Songs eben besagte Länge von 3-5 Minuten hatten, fand sich in den Jukeboxen auch Musik, die dem entsprach. Da die Jukebox für Künstler der Zeit die einzige Möglichkeit war, auch die ärmeren Bürger ohne Gramophon zu erreichen, richtete sich die gesamte Musikbranche nach den Einschränkungen.
Bei Radiosendern versteckt sich ein anderer Grund: Die Sender finanzieren sich oftmals durch Werbung. Je mehr davon also gespielt wird, desto mehr Umsatz machen die Radiosender. Dieser Aspekt war damals vor allem für die Künstler von hoher Bedeutung. Sie konnten sich am Gewinn beteiligen lassen, sofern der Musik drei Minuten übersteigt – Gesagt, getan. Viele behielten die Songlängen von rund drei Minuten bei, wodurch mehr Werbung gespielt werden konnte.
Grund 3: Das Phänomen der Schnelllebigkeit
Oftmals ist das Motto „schneller, besser, weiter“ die Grundlage für Vieles. Findet sich das auch in der Musikwelt wieder? Teilweise. Natürlich zählen Symphonien auch zu künstlerischen Meisterwerken. Jedoch unterscheidet sich deren Zielgruppe maßgeblich von der der Pop- und Rockmusik. Letztere wollen genau Euch ansprechen. Junge und dynamischen Menschen. Was passt da besser als Songs, die schnell auf den Punkt bringen, was sie sagen wollen?
Grund 4: Die Sache mit der Psyche
Letzten Endes spielt auch die Psyche eine entscheiden Rolle. Wer singt nicht mal laut in der Dusche oder im Auto mit ? Dafür eignen sich natürlich am besten Songs, die aus mehreren verschiedenen Teilen bestehen und eine musikalische Entwicklung beinhalten. Viele der kurzen Pop-Songs leben von den oft endlosen Refrain-Wiederholungen, leicht erfassbaren Melodien und einem einfachen Harmonieschema. Das lädt zum Mitsingen ein.
Von den anfänglichen technischen Einschränkungen auf die Songlänge ist mittlerweile nichts mehr übrig – es gibt schlichtweg keine zu langen Songs mehr. Trotzdem produzieren die meisten Künstler immer noch 3-Minuten-Songs. Gut, auch wir geben zu, dass der ein oder andere Song natürlich nicht lang genug sein kann, aber für diese Fälle gibt es ja den Repeat-Button. Und seinen wir uns mal ehrlich, solang keine neuen Variationen gemacht werden, sind 5 Minuten doch auch irgendwie völlig ausreichend.
Quelle Titelbild: Unsplash / NeONBRAND