Beyoncé erstürmt als neue Country-Sängerin alle Charts

Country Music bringt man eigentlich mit fast durchgehend weißen Größen wie Jonny Cash und Dolly Parton in Verbindung. Mit Beyoncé und ihrem achten großen Erfolgsalbum Cowboy Carter hat sich nun aber eine Musikerin mit afrikanischen und indogenen Wurzeln an die Spitze des Genres gesungen, und das auch in den europäischen Charts.

Wenn es eine Musikrichtung gibt, die die europäischen Geister spaltet, dann ist es Country. Die einen lieben es und gehen auf jedes Konzert, das sich bietet, die anderen hassen es, weil sie sich an dem Gejodel und den Klampfen oder Banjos stören. Die großen Ausnahmen sind vielleicht Eddy Arnold, Jonny Cash und Dolly Parton. Letzterer ist es besonders gelungen, auch die Country-Hasser auf ihre Seite zu ziehen. Die von der Deutschen Welle aufgezählten 20 größten Namen der Country-Musik sind bis auf den schwarzen Texaner Cowboy Troy alle weiß.

Mit ihrem neuen Album Cowboy Carter hat sich Ende März 2024 auch Beyoncé in die Country-Meritenliste eingetragen. Als Kind eines Xerox-Vertriebsleiters und einer Friseurin, der Vater mit afrikanischen, die Mutter mit afrikanischen, französischen, irischen und indogenen Wurzeln hat sie es weit gebracht in der Pop-Welt, von der sie eigentlich kommt. So ist sie mit 32 Grammys ausgezeichnet und mit einem geschätzten Vermögen von 440 Millionen Euro eine der reichsten und erfolgreichsten Musikerinnen der Welt.

Mit Cowboy Carter hat sie seit ihrem Debütalbum Dangerously in Love von 2003 erstmals wieder einen Nummer-1-Hit in Deutschland gelandet, und nicht nur da. Auch in den US-amerikanischen, den britischen, Schweizer und österreichischen Chartlisten ist Beyoncé mit ihrer Country-„Platte“ von Anhieb auf Platz 1. Erfolge wie diese ist sie gewöhnt. Zwischen 2001 und 2010 gab es keine andere Künstlerin, die mehr Top-Ten-Platzierungen in Billboard Hot 100 erreicht hat.

2014 hatte sie mit umgerechnet 92 Millionen Euro so viel umgesetzt wie keine andere Sängerin. Daneben hat sie unter anderem an der Seite von Steve Martin, Kevin Kline, Jamie Foxx und Eddie Murphy eine Karriere als Schauspielerin und gefragte Synchronsprecherin begonnen, wiewohl ihr die Rolle in Obsessed die Goldene Himbeere als schlechteste Mimin einbrachte. Mit ihrer Mezzosopran-Stimme wird sie sie oft mit anderen Sängerinnen wie Mariah Carey verglichen, was manche Kritiker:innen für pure Untertreibung halten.

Wochen vor ihrem neuen Album hat Beyoncé mit der Single „Texas Hold’em“ schon ein Stück Country-Geschichte geschrieben und als erste schwarze Künstlerin einen Platz 1 in den Hot 100 und Hot Country Songs Charts ersungen, wie Sony Music berichtet. Hinter Columbia Pictures steht seit 1989 die Sony Corporation. Wie es in dem Beitrag weiter heißt, hat Beyoncé über fünf Jahre an dem neuen Album gearbeitet und bezeichnet sie es als „die beste Musik, die ich je gemacht habe“. Ob es so ist, muss jeder für sich entscheiden, aber das neue Album umfasst auch Beiträge anderer Legenden wie Dolly Parton, Stevie Wonder, Chuck Berry, Miley Cyrus, Post Malone, Tanner Adell und Tiera Kennedy.

 

Quelle Titelbild: Sony Music, Blair Caldwell



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