Kultur am Abend … Warum nicht über ein Abo?

Konzert- und Theater-Abonnements haften etwas Altbackenes an, erfreuen sich aber auch bei jungen Leuten wachsender Beliebtheit, weil sie günstiger als Einzelkarten sind und einen etwas zum eigenen Glück zwingen, Kulturangebote zu nutzen.

Mit teils opernhaft grotesk überzeichneter Stimme in ihrem Albumklassiker von 1978 hat sich Nina Hagen auch etwas lustig gemacht über die deutsche Seele und den erlauchten Kulturbetrieb. Da fällt einem immer wieder „Natur am Abend, stille Stadt“ ein. Und auch wenn das anders gemeint war, denkt man auch gleich an Konzert- und Theater-Abos. Diese etwas bürgerlich-angestaubte Institution erlebt gerade ein Revival und lockt auch immer mehr junge Menschen in die Kulturtempel.

Da die Abos so wie die Veranstaltungsorte in den Großstädten wie Berlin, Hamburg, München und Köln hoch subventioniert sind, kommt man teilweise schon für 20 Euro an Karten für sehr beliebte Opern wie Puccinis Turandot, Bizets Carmen oder Verdis Aida. Allerdings muss man in München zum Beispiel auch damit rechnen, dass unter den Aufführungen Musical-, Ballett- und Operettenabende sind, die vielleicht nicht nach dem eigenen Geschmack sind.

Bei den Theater-Abos kann man auch Glück haben und für wenig Geld eine herrliche Inszenierung von Schillers „Die Räuber“ erleben, ebenso aber auch trist in Szene gesetzte Stücke mit Endlosmonologen, bei denen man vielleicht froh ist, in der Pause, so vorgesehen, unbemerkt entfliehen zu können.

Manchmal muss man sich auch, wie im Vorspann erwähnt, zum eigenen Glück zwingen. Aber auch wenn das jeweilige Angebot des Abends nicht so verlockend scheint, ist das eine oder andere Theaterstück oder Konzert eine echte Überraschung. Lohnenswert sind sie allemal, wenn man sich mit Freund:innen, Verwandten oder Bekannten zusammentut, um regelmäßig etwas Kultur am Abend zu genießen.

Leider gibt es die oft subventionierten Abos meist nur für Theaterstücke, klassische Musik, Opern, Operetten und Musicals , seltener für Jazz-Darbietungen und Kabarett, aber kaum je für Rock- und Pop-Konzerte angesagter Sänger:innen oder Bands. Denn da muss man mitunter für eine Karte schon 100 oder gar 500 Euro hinblättern.

 

Quelle Titelbild: pixabay / Larisa Birta



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